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Die neue Arena als Vorzeigeprojekt

Geschrieben von 3S Swiss Solar Solutions | Apr 9, 2018 12:53:01 PM
Die Energiestrategie als Grundstein

Nebst der richtungsweisenden Volksabstimmung im April 2017 war das Berner Energieabkommen 2012 ein wichtiger Entscheidungsgrundsatz, um die nachhaltige Bauweise der Arena zu bestimmen. Eines der obersten Ziele der Gemeinde Zweisimmen war von Anfang an, die Abhängigkeit von fossilen und überregionalen Energieträgern zu verringern. Deswegen war es naheliegend, das öffentliche Gebäude mit einer Solaranlage auszustatten. Die gesamte südliche Dachfläche soll Strom produzieren, welcher für möglichst viele Haushalte in der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden kann. Da in den Bergregionen herkömmliche Solarmodule an ihre Grenzen stossen und das Ortsbild nicht mit auffälligen Anlagen gestört werden sollte, musste auf eine qualitativ hochwertige dachintegrierte Lösung gesetzt werden. Zudem sollte der moderne Holzbau möglichst lokale Arbeitsplätze sichern und regionale Unternehmen fördern.

 

Gemeinsam für die Wende

Eine grosse Herausforderung war die Finanzierung, welche das Projekt beinahe zum Scheitern brachte. Die Idee des zeitgemässen «Crowdfunding» brachte in dieser Frage die nötige Trendwende. Über den Verein «Oberriedsonne» wurde ein Bürgerbeteiligungsmodell erstellt. Dieses Modell ermöglichte es jedem Bürger der Gemeinde, in Solarenergie zu investieren, auch wenn er selbst kein eigenes oder geeignetes Dach dazu hat. Die Vereinsmitglieder konnten einen selbst bestimmten Beitrag an die Anlage leisten und erhalten die Investition mit Hilfe der Fördergelder und der Stromproduktion zurück. Die Idee der vielen kleinen Unterstützer statt einem einzelnen grossen Investor wird sich in Zukunft vermehrt durchsetzen.

 

Das Zweisimmer Gwatt als Kraftwerk

Am südöstlichen Ende der Gemeinde fügt sich die «Simmental Arena» perfekt in das Ortsbild ein. Auf den beiden Zweisimmer Schulhäusern summen bereits seit einigen Jahren die Wechselrichter. Auch wird die voraussichtlich 2018 gebaute Turnhalle ebenfalls mit Solaranlagen ausgestattet. Somit wird die Verankerung der regionalen Energieproduktion in der Raumplanung vorangetrieben und die CO2-Emissionen der Gemeinde können verringert werden. Allein die Anlage auf der Arena wird einen prognostizierten Jahresertrag von 180'000 kWh haben und dadurch Strom für bis zu 45 Haushalte produzieren.

 

Alpine Anforderungen brauchen alpine Solarmodule

Während in Zweisimmen vom Frühling bis in den Herbst beste Konditionen für eine Solaranlage herrschen, werden die Winter von zum Teil heftigen Schneemassen begleitet. Bereits die Last eines halben Meters Schnee kann Solarmodule an die Grenze der Belastung bringen. Deswegen fiel die Wahl des Photovoltaiksystems auf das MegaSlate® II von 3S Solar Plus in der Alpin-Variante, welches explizit für diesen anspruchsvollen Einsatz entwickelt wurde. Das spezielle Indachsystem ist nicht nur äusserst leistungsfähig, sondern entspricht auch den ästhetischen Wünschen und Anforderungen von Gemeinde und Anwohner.

Ausführung durch lokalen Spezialisten «solarUp»

Die beeindruckende Holzkonstruktion der «Simmental Arena» wurde in diesem Sommer erstellt, die Solaranlage wurde im Oktober installiert. Der Anschluss ans Netz ist für November vorgesehen. Für die Installation der insgesamt 945 MegaSlate®-Module wurde der Fachspezialist «solarUp GmbH» aus Gstaad beauftragt. Das Team hinter Christoph Ogi und Max Brand ist bereits seit über fünf Jahren in der Branche tätig und hat schon über 100 Solaranlagen in der Region verbaut. Nebst der Installation von gebäudeintegrierten Solarsystemen bietet das Unternehmen seinen Kunden gesamtheitliche Energiekonzepte mit intelligenten Speicherlösungen und Eigenverbrauchsoptimierung aus einer Hand an.

 

Multifunktionsarena

Die offizielle Eröffnung der «Simmental Arena» ist für den nächsten Frühling vorgesehen und der Betrieb wird definitiv multifunktional: Während die Feuerwehr ihr wichtiger neuer Stützpunkt hat, kann die Markthalle sowohl für zahlreiche Tierschauen und -märkte, als auch für Anlässe sportlicher und wirtschaftlicher Natur verwendet werden. Die Verantwortlichen möchten am liebsten sogar eines Tages ein «Eidgenössisches» ins Simmental holen. Dazu kommt die umweltfreundliche und nachhaltige Stromproduktion. Ein wahres Vorzeigeprojekt für die kommende Energiewende.